Geschichte hautnah beim Herding-Festival-2022
Geschichte und Moderne miteinander verwoben
#SchuletrifftMuseum
#GeschichtevorOrt
#Textilwerk
#mitdemFahrstuhlindieVergangenheit
Endlich durften wir wieder! In diesem Jahr war das Kapu das erste Mal seit 2019 wieder im LWL-Industriemuseum in Bocholt zu Besuch. Alle Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 8 besichtigten auf dem neuen und modernen Kubaai-Gelände die Vergangenheit rund um die Industrie in Bocholt und dem Münsterland.
Unter blauem Himmel versammelten sich gegen 8.30 Uhr alle Mädchen und Jungen der Klassen 8 langsam auf dem kiesigen Hof der Weberei des LWL Textilwerks Bocholt. Unruhig kommen sie in Kleingruppen zusammen und warteten auf die Dinge, die da kommen sollten. Viele kennen den authentischen Lernort bereits aus der Jahrgangsstufe 5 und haben bereits erste Fäden zum historischen Ort geknüpft. Ein Gefühl der allgemeinen Vertrautheit macht sich breit.
Unter der fachlich qualifizierten Leitung der Mitarbeitenden des Textilwerks hatten Kleingruppen die Chance sich in verschiedenen Workshops rund um die Themen „Weben & Leben wie vor 100 Jahren!“ oder „Ein Haufen Kohle“ zu informieren. Selbst Apps kamen zum Einsatz: eine Ausstellung über die Spinnerei wurde elektronisch besichtigt und auch ein Spiel wurde gespielt. „Nur noch 7 Punkte haben gefehlt, dann wären wir Global Manager gewesen“, sagt Balazs freudig nach Beendigung des Spiels.
Unsere Klassen 8 erlebten laut arbeitende Maschinen und eines wurde schnell klar: „Das ist Arbeit, kein Spiel!“, wie Frau Holtkamp-Schlatt es treffend formulierte, als sie eine Menagerie von verschiedenen hämmernden und plärrenden Geräten anwerfen ließ. Andere Gruppen von Besuchern konnten währenddessen in die erhöhte Meisterkabine eintreten und einen Perspektivwechsel erleben. Sie setzten quasi die Brille eines Meisters auf, der die Prozessstrukturen von erhöhtem Posten aus unmittelbar überschauen kann.
Zum Ende des Tages führte eine der Gruppen das Theater „Karl vor der Wahl“.
Eben jenes Theaterstück war es, das unseren Vormittag abrundete. Das selbst verfasste, selbst gespielte Stück über Karl und seine Wahl zwischen Gymnasium und harter Arbeit im Werk zur Rettung seiner Familie wusste zu begeistern. Vor der historischen Kulisse der Weberei und den Augen der anderen auf dem Boden sitzenden Schülerinnen und Schüler berührte das Schicksal des jungen 14-Jährigen.
Bedanken möchten wir uns auch bei Herrn Sevink für seine so leckeren Bratwürstchen! Die gab es nämlich zusammen mit einem kalten Erfrischungsgetränk im Anschluss an die Module. Und das war richtig schön!
Der Projekttag „Mit dem Fahrstuhl in die Vergangenheit“ ist eine Zusammenarbeit der Kooperationspartner St.-Josef-Gymnasium („Kapu“) und LWL-Industriemuseum TextilWerk Bocholt. „Das Herding-Festival ist seit Jahren fester Bestandteil unserer Kooperation mit dem LWL-Textilwerk“, erklärt dazu Herr Schepp und weiß als Geschichtslehrer: „Die Industrialisierung des 19. Jahrhunderts ist Bestandteil der unterrichtlichen Arbeit in der Jahrgangsstufe 8. Damit ist das Herding-Festival eine wichtige Ergänzung des Geschichtsunterrichts. So können wir einen konkreten lokalen Bezug ableiten, weil die Schülerinnen und Schüler so viel Neues über ihre Stadt erfahren. Schule trifft auf Museum und Industrie.“
Fotos: Ayla & Rieke
Text: Herr Schmeink