Latein

Golgotha – Akropolis – Kapitol: An diesen drei Hügeln, die das Christentum sowie die griechische und römische Kultur symbolisieren, hat sich das Abendland in den vergangenen 2000 Jahren orientiert. Die lateinische Sprache hat dafür Sorge getragen, dass diese Tradition bewahrt und weitergegeben wurde. Im Lateinunterricht unserer Schule versuchen wir die Erkenntnis zu vermitteln, woher wir als Christen und Europäer kommen und was uns bis heute verbindet. 

Die heutige Zeit schafft ein Überangebot an Eindrücken und Einflüssen, das für einen jungen Menschen kaum noch überschaubar ist. Die Folge ist eine zunehmende Oberflächlichkeit gegenüber den alltäglichen Anforderungen unserer Leistungsgesellschaft und nicht zuletzt auch im menschlichen Miteinander im Sinne einer Orientierungslosigkeit, die mit einem Werteverlust einhergeht. Die in einem modernen Lateinunterricht vermittelten Inhalte und praktizierten Methoden wirken dem entgegen, da sie den Blick auf die Details öffnen und auch verlangen. 

In immer stärker werdendem Maße gilt es heute, sprachliche Manipulation in den Medien und im gesellschaftlichen Umgang zu erkennen, ihre Strategie aufzudecken und sich gegebenenfalls gegen sie zu schützen. Latein schärft das Bewusstsein, indem es offenlegt, wie Sprache funktioniert und den so wichtigen Blick hinter die Dinge ermöglicht. 

Der Lateinunterricht bietet eine wertvolle Hilfe für das Ableiten von Fremdwörtern und das Erlernen moderner Fremdsprachen, die ihre gemeinsamen Wurzeln in der lateinischen Sprache haben: Italienisch, Spanisch, Portugiesisch, Rumänisch und Französisch. Auch der Wortschatz der englischen Sprache lässt sich zu 60% aus dem Lateinischen ableiten. Doch nicht nur der lateinische Wortschatz ist hilfreich, Latein ist vor allem ein „grammatisches Rückgrat“ für andere Sprachen. Indem im Lateinunterricht gezeigt wird, wie Sprache funktioniert, ist Latein gewissermaßen ein „Modell von Sprache“ überhaupt.

Die Beschäftigung mit antiker Literatur zeigt auf, wie sehr unser christlich-abendländisches Denken, unsere Wertevorstellungen und unser Rechtssystem durch die griechisch-römische Philosophie geprägt sind. Durch die Lektüre politisch-historischer, poetischer, rhetorischer und philosophischer Originaltexte der vor- und nachchristlichen Antike, des Mittelalters und der Neuzeit bieten wir den Schülern die Möglichkeit zur kritischen Auseinandersetzung, Aktualisierung und eigenen Standortbestimmung und leisten so einen wichtigen Beitrag zur individuellen Ausprägung eines christlichen Menschenbildes.

 

Das Fach in der Sek. I

Latein wird neben Spanisch als zweite Fremdsprache in Klasse 7 angeboten. Der Lehrgang führt nach der Spracherwerbs- und Lektürephase zum Latinum. Dieses erwerben die Schülerinnen und Schüler ohne gesonderte Abschlussprüfung am Ende der Einführungsphase der Oberstufe (EF / Kl. 11), wenn sie mindestens ausreichende Leistungen nachweisen.

Das Fach in der Sek. II

Über das Latinum hinaus werden am Kapu in der Qualifikationsphase regelmäßig Grund- und nach Bedarf auch Leistungskurse eingerichtet, die bis zum Abitur führen. Dies entspricht der langen altsprachlichen Tradition unserer Schule.

Besonderheiten und Angebote des Faches

Sek. I: Exkursionen

Im Rahmen von Wandertagen finden in der Sekundarstufe I Exkursionen zum Archäologischen Park Xanten (APX) und/oder nach Köln statt.

 

Sek. II: Certamen Carolinum

An diesem renommierten landesweiten Wettbewerb für alte Sprachen nehmen seit vielen Jahren regelmäßig Absolventen unserer Grund- und Leistungskurse teil, häufig mit guten, teilweise herausragenden Ergebnissen (Endrunde in Aachen / Stipendium der Studienstiftung des Deutschen Volkes). Die im Rahmen der ersten Wettbewerbsrunde anzufertigende Hausarbeit wird dabei als Facharbeit im Sinne der Obligatorik der Qualifikationsstufe 1 (Q1) anerkannt.

Fachschaftsvorsitz

 

N.N.