Der neue Bürgermeister Thomas Kerkhoff im Kreuzverhör bei Mia Bollwerk und Emily Evertz
Am Dienstag, den 3. November, konnte der Sowi-Zusatzkurs der Q2 von Frau Ewig den Bürgermeister Thomas Kerkhoff ins Kreuzverhör nehmen. Es ging um aktuelle Themen wie die Zukunft des Euregio-Gymnasiums, die Rathaussanierung, sowie den Nordring, die Innenstadt und einiges mehr.
Sogar Pressevertreter des Bocholter Borkener Volksblatt und Berthold Blesenkemper von made-in-bocholt, der sogar einen Livestream auf Facebook veröffentlichte, waren anwesend.
Gespannt lauschten alle Q2 Schüler und einige Lehrer des Kapu den Antworten des Bürgermeisters, der die Fragen von Emily Evertz und Mia Bollwerk erhalten hat.
Zum Rathaus, sowie zum Euro-Gymnasium sagt der Bürgermeister, dass er den Fehlern, die in der Vergangenheit passiert sind, auf den Grund gehen will, um solche „eklatanten Mängel“ zukünftig zu vermeiden. Dadurch, dass es erst sein zweiter Arbeitstag war, konnte er zwar nicht zu allem etwas Handfestes sagen, allerdings äußert er sich zum Atommüllendlager so, dass es auf keinen Fall passieren darf. Er nennt jedoch nicht nur seine Meinung, sondern auch Gründe, wieso es sehr unwahrscheinlich ist, dass ein Atommüllendlager in Bocholt entsteht. Zum Beispiel führt er an, dass die Besiedlungsdichte und die Urananreicherungsanlage in Gronau starke Gegenargumente seien. Aber auch, dass fast jede Strom und Gas Fernleitung den Kreis Borken schneidet und die Region große Beiträge zu erneuerbaren Energien hervorbringt würden vier Argumente gegen das Atommüllendlager darstellen.
Zum Rathaus äußert er sich deutlich: Für 65 Millionen Euro lässt er das Rathaus nicht sanieren. Wenn er es ohne äußere Faktoren entscheiden könnte, würde er es sogar abreißen lassen bis auf das Grundgerüst.
Den sozialen Wohnungsbau wird er in neuen Wohngebieten unterstützen, sagt aber auch, dass die Menschen von sich selbst Initiative ergreifen sollen. Auf der einen Seite müssen auch die Vermieter günstigere Wohnungen anbieten, aber auch die Mieter sollten sich nicht auf die Stadt verlassen, sondern selber aktiv werden und sich integrieren.
Auch zu der Wiederbelebung der Bocholter Innenstadt äußert er sich. Seiner Meinung nach müssen die Bocholter die Stadt auch mehr nutzen und die Läden unterstützen. Da sieht er sich nämlich nicht in der Position, etwas bewegen zu können. Die Moral der Käufer müsste sich ändern.
Ein weiteres Thema war die Bahnverbindung nach Münster, die er eher kritisch betrachtet. „In die Zukunft zu gucken und zu sehen, wie sich alles entwickelt ist unfassbar schwer. Ich habe nur ein bisschen die Vermutung, ob wir mit den tornagen, die ein Zug heute fährt auf einer festenSchiene (…) so relativ kurze Distanzen von Bocholt nach Münster (…) , ob wir die damit noch überwinden weiß ich nicht.“, sagt der ehemalige gescheraner Bürgermeister. Er will keine Chance verpassen, aber behält auch ein Auge auf die Entwicklung der Wissenschaft und Gesellschaft.
Alles in allem war die Podiumsdiskussion sehr erfolgreich. Thomas Kerkhoff lobte die Schüler des Kurses, weil sie so tolle Recherchearbeit geleistet haben. Das Niveau wäre so hoch wie auf einem Proseminar an einer Universität, äußerte sich.
Von Janne Nachtigall