Am Donnerstag (19.1.´23) fand unser diesjähriger literarischer Vormittag in der Aula statt.
Man muss sich das so vorstellen: In den vergangenen Wochen haben die Schüler:innen der Klassen 7 Balladen auswendig gelernt und eine für den Text passende Interpretation (oder neudeutsch Performance) einstudiert. Neben Balladen-Klassikern von Goethe, Schiller und Fontane standen dabei aber auch modernere Texte auf dem Trainings- und Übungsplan; das trug sehr zu vielen lebhaften Momenten in den letzten Deutschstunden bei.
Parallel dazu haben die Jugendlichen unserer Klassen 9 eigene und ganz individuelle Poetry-Slam-Beiträge verfasst; auch die 9er Schüler:innen habe in den vergangenen Tagen und Wochen noch viel an ihren Text gefeilt und geprobt. All diese Beiträge über Liebe, Vertrauen, über Gedanken rund um das Leben auf der Suche nach der eigenen Identität und der Frage nach dem eigenen Ich kamen nun in der Aula zusammen: zu unserem diesjährigen literarischen Vormittag am Kapu! Man kann sich hoffentlich lebhaft vorstellen, wie bunt und farbenfroh es also war.
Nachdem in den 7er und 9er Klassen jeweils drei Klassensieger:innen nominiert wurden, ging es am Donnerstag darum, jeweils drei Jahrgangsstufensieger:innen zu ermitteln. Bei dem Balladen-Wettbewerb der 7er warteten ebenso wie bei dem Poetry-Slam-Wettbewerb der 9er neben viel Applaus und noch mehr Ehre für die Kandidat:innen (und ihre Teams) auch kleine Gutscheine auf die stolzen Gewinner:innen.
Eine Jury aus erfahrenen Deutsch-Schüler:innen der Jgst. Q2 besetze die fachkompetent zusammengestellte Jury und sie alle kamen ihrer verantwortungsvollen Aufgabe höchst professionell nach. Vielen Dank für dieses Engagement und dem pflichtbewussten Umgang mit diesem Amt. Das habt ihr alle richtig gut gemacht - danke!
Bei der Bewertung der Balladen-Beiträge ging es nämlich zum Beispiel um Kriterien wie Tempo des Vortrags, Artikulation der Verse und Inhalte oder um die Performance; bei den Poetry-Slams ging es dann auch um Authentizität und Originalität oder auch um sprachlichen Ausdruck und das verwendete Vokabular. Sich hier durchzusetzen war nicht einfach. Dennoch haben alle Kandidat:innen diese Herausforderungen angenommen und auf auch höchstem Niveau performt.
Sie orientierten sich dabei an den Moderatorinnen des Vormittags, Frau Bömken und Frau van Harten, die gewohnt gekonnt, abwechslungsreich, kurzweilig und immer erfrischend anmoderierten und die Jurypausen unterhaltsam überbrückten.
Das Aulapublikum bestand dabei aber nicht allein aus der Jury und den beiden Moderatorinnen. Es waren bei den 7ern auch alle Klassen 6 anwesend (schließlich dürfen die aktuellen 6er ja im nächsten Schuljahr am Balladen-Wettbewerb teilnehmen) und bei den 9ern alle Klassen 8 (damit die 8er schon einmal ein Gefühl dafür bekommen, was im kommenden Schuljahr auf sie wartet).
Die Aula war also gut besetzt und die Stimmung hervorragend. Jeder Beitrag wurde mit dem größten Applaus gewürdigt. Schließlich ist es nicht selbstverständlich, sich vor einem so großen Publikum zu präsentieren; im Gegenteil, manchmal ist es vielleicht sogar einfacher, vor Fremden aufzutreten. Wie mutig ist es demnach, dass sich unserer Schüler:innen auf dieser Bühne bewiesen haben: Chapeau!!!
Deswegen wäre es hier auch unfair, allein die Sieger:innen zu benennen. Denn schließlich gebührt jeder / jedem Kandidat:in höchster Respekt für ihren Auftritt. Während sich die Balladen-Interpretationen vor allem durch Originalität und Kreativität auszeichneten, was zuweilen sogar richtig witzig war, bestachen die freien Texte des Poetry-Slam-Wettbewerbs durch ganz viele persönliche und nachdenkliche Passagen. Es ging um Gedankenwälder, Träume und Fantasien, um Freundschaften und Tiersprachen, es ging um Mit und Hilfe und gegenseitige Unterstützung.
Wie mutig ist es dann, seine inneren Gedanken nach außen zu tragen und vor einem größeren Publikum laut auszurufen. Dieser Mut darf gar nicht hoch genug gewertschätzt werden. Liebe 9er, vielen vielen Dank für eure so offenen und ehrlichen Worte. Sie wurden gehört - und das ist cool!
So kam die Jury also zu folgenden Gewinner:innen.
Bei dem Poetry-Slam-Wettbewerb der Klassen 9 setzten sich Elisabeth (9c), Amelie (9c) und Marina (9a) durch.
In der Jgst. 7 wurden Claire (7b), Liv, Catalina und Simon (7b) sowie Aliyah, Josephine und Julia (7c) auf die ersten Plätze gewertet.
Wenn Schüler:innen uns allen zeigen, wie viele Talente in ihnen stecken, dann darf uns das eigentlich nicht mehr überraschen. Denn eure Talente sind sooo vielfältig und bunt und großartig, dass man manchmal auch auf umgangssprachliche Worte zurückgreifen darf (bitte seht es mir Ausnahmsweise nach): W-O-W!!!
Bis zum nächsten literarischen Vormittag am Kapu. Es kann nur „wow“ werden.
Fotos: Rieke und Ayla (aus der Jgst. 9) und Sebastian Sczesny
Text: Sebastian Sczesny (für die Fachschaft Deutsch)
